Gera-Stadtzentrum
Kirche St.
Trinitatis
Renaissance
Von
den Kirchen in der Mitte der Stadt ist die Trinitatiskirche eine der
kleineren, zugleich aber die älteste. 1611 wurde sie durch Erweiterung
der ehemaligen Kapelle Sanctae Crucis als Begräbniskirche für den außerhalb
der Stadtmauern gelegenen Friedhof gebaut. Erst im 19. und 20.
Jahrhundert erfolgten bauliche Veränderungen. Von der ursprünglich
danebenliegenden und 1841 abgebrochenen St. Wolfgangskapelle stammt
die kleine spätgotische Außenkanzel, die zur Talstraße hin zu sehen
ist. Der neugotische Turm ist ein Anbau aus dem Jahre 1899. Mit der
Restaurierung von 1968-70, bei der neugotische Umgestaltungen teilweise
wieder rückgängig gemacht wurden, hat die Kirche im Inneren die Schönheit
aus der Renaissancezeit zurückerhalten.
Als
die Trinitatisgemeinde ihr erneuertes Gotteshaus im Mai 1970 weihte,
erklang nach langer Zeit wieder ihre älteste Glocke. Sie war 1518 für
die Wolfgangskapelle gegossen worden, fand dann im Dachreiter der Kirche
Aufnahme und musste im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert werden.
1969 brachte sie Landesbischof Mitzenheim als Reisegepäck im Kofferraum
heim nach Gera. Zu hören ist sie, nicht wie einst vor, sonden mitten in
der Stadt. Sie ist heute im unteren Teil des Turmes von der Heinrichstraße
aus zu sehen.
Trinität
Trinitatis
heißt Dreieinigkeit. Nach christlicher Lehre ist Gott einer in den drei
Personen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das bekennen
Christen auf der ganzen Welt Sonntag für Sonntag mit dem
Glaubensbekenntnis im Gottesdienst. Das dazu gehörige Trinitatisfest ist
das unbekannteste der großen Kirchenfeste. Es wird am Sonntag nach
Pfingsten gefeiert.
Das
Kircheninnere
Der
Innenraum birgt eine Fülle über die Jahrhunderte bewahrter Kunstwerke.
Raumprägend ist die Balkendecke mit gemalten Füllungsfeldern. Die Decke
aus der Zeit der Entstehung der Trinitatiskirche mit Ornamentik der
Renaissance wurde 1969 freigelegt und durch Kurt Thümmler restauriert.
1968 wurden die geretteten Emporenbrüstungen aus dem Stadtmuseum wieder
eingebaut. Sie zeigen Bildfolgen aus dem Alten Testament. Der Triumphbogen
vordem Altar trägt eine Inschrift mit der Bauzeit: 1611.
Die
Kanzel
Ein
Kunstwerk besonderer Art ist die Marmorkanzel. Ihr Portal, über dessen
verziertem Quersims der erhöhte Christus steht, öffnet sich zu einer
steinernen Treppe. Ihr Geländer trägt in verzierter Umrahmung
biblische Propheten.
Schaft und Brüstungsfelder
der Kanzel zeigen zwischen Schmuckornamenten Mose und die Evangelisten
Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.Die Kanzel ist das Meisterwerk eines
unbekannten Künstlers aus der Zeit der Spätrenaissance. Sie wurde für
die Schlosskirche in Reinhardsbrunn geschaffen und steht seit 1970 in der
Trinitatiskirche.
Anschrift:
Ev.-Luth.
Kirchgemeinde, Talstr. 30, 07545 Gera
Gottesdienst:
Sonntag 10.30
Uhr
Besichtigungszeiten: vom
15. Juni-15. September
wochentags von 10.00-12.00 und 14.00-16.00 Uhr geöffnet
Ansprechpartner: Pastorin
Petra Doering
Tel.: 0365 / 8 00 47 33 oder 800 12 65
E-mail: kirchgemeinde@web.de
vom Hauptbahnhof zur Trinitatiskirche direkt
im Stadtzentrum,
unterhalb des Marktplatzes Gegenüber den Geraarcaden - zu Fuß ca. 15 min
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