Gera-Stadtzentrum
Kirche
St.
Salvator
Barock/Jugendstil
Die
Kirche liegt am Rand einer Geländestufe im Bereich eines alten
Burglehens. Zum ehemaligen Lehnshof auf dem Nicolaiberg gehörte wohl auch
die namensgebende Nikolauskapelle. Anstelle der beim Stadtbrand 1686 abgebrannten
Wegekapelle wurde die Kirche von 1717-1720 nach Plänen von David Schatz -
einem der profiliertesten Barockarchitekten Mitteldeutschlands -
errichtet. Der bis 1779 unter der Leitung von Johann Gottfried Dicke
fertiggestellte Turm fiel schon im darauffolgenden Jahr einem großen
Stadtbrand zum Opfer. Seine Kuppel stürzte auf das Kirchenschiff und
zerstörte den gesamten Innenraum. Nach dem Wiederaufbau konnte die Kirche
zu Weihnachten 1782 neu geweiht werden.
Den
städtebaulichen Rang unterstreicht eine 1898 errichtete zweiläufige
Freitreppe zur Terrasse vor der Salvatorkirche. Sie thront als Krone der
Stadt über dem Rathaus und dem Marktplatz. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
erfolgte nach Plänen des Geraer Stadtbaurates Adolf Marsch eine
grundlegende Umgestaltung des Kircheninneren im „Jugendstil".
Die Kirche ist ein großer
Saalbau. Schaufassade ist die zur Stadt hin- weisende Westseite mit dem
Turm. An den Seiten befinden sich zweigeschossige Logenanbauten. Ein
Dreieckgiebel bildet den Abschluss.
Der
zentral gelegene Eingang besitzt einen Segmentgiebel, über dem sich das
Fenster der Westempore erhebt.
Salvator
Jesus
Christus als Erlöser der Menschheit (im lateinischen: Salvator) ist der
Namenspatron der Kirche. Die Vorderseite des Altars schmückt ein
Christusmonogramm, dass von einem Christuskopf gekrönt ist. Das Monogramm
setzt sich aus den griechischen Buchstaben X (Chi) und P (Rho) zusammen,
die die ersten Buchstaben des Wortes Christos (der Gesalbte) bilden. Alpha
und Omega - erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets -
nehmen Bezug auf den Erlöser (Offb 1,8).
Das
Kircheninnere
Blickpunkt
des Saalraums ist der Chor mit seinen Glasmalereien und dem Ensemble von
Kanzel und Altar. Im Zentrum der Chorfenster steht die Kreuzigung Jesu,
begleitet von der Geburt Christi mit Anbetung der Hirten und der
Bergpredigt. Die Einheit des Kircheninnern wird durch ein Deckenrelief mit
der Himmelfahrt Christi unterstrichen. Der Kanzelaltar ist von vielfältigen
Jugendstilformen überlagert. An den dornengekrönten Christus des Altars
und das Opfersymbol Pelikan der Kanzel schließt das Kreuzigungsfenster
an.
Über
den Seitenemporen am Altarraum zeigen zwei Glasmosaike historische
Ereignisse aus der Baugeschichte der Salvatorkirche. Aus dem Hause Reuß
ist das Portrait Heinrich XVIII. bemerkenswert. Er war der Initiator zum
Bau der Kirche. Das rechte Paneel zeigt die zweite Weihe der Kirche 1782
nach dem Brand. Der Orgelprospekt, in barocker Gliederung, ist im Detail
ein Musterbeispiel des Jugendstils, der in den unterschiedlichen Ausprägungen
den Kirchenraum überspielt und ihn als geschlossenes Gesamtkunstwerk
erscheinen lässt.
Johann
Sebastian Bach
Die
1725 von Johann Sebastian Bach geprüfte Orgel verbrannte im großen
Stadtbrand 1780. Die jetzige Orgel des Orgelbauers Ernst Rover aus
Hausneindorf (bei Quedlinburg) wurde 1903 eingebaut. Orgelführungen mit
dem Kantorenehepaar Fülöp/Wosch sind auf Anfrage möglich (Tel.: 0172 /
35 466 80). Jeden Samstag um 18.00 Uhr gibt es 40 Minuten Orgel-und
Kammermusik zu freiem Eintritt.
Anschrift
Ev.-Luth.
Kirchgemeinde, Nicolaistr. 2, 07545 Gera
www.salvatorgemeinde.de
Gottesdienst:Sonntag
9.30 Uhr
Besichtigungszeiten: Di-Sa
11.00-15.00 Uhr geöffnet
Ansprechpartner: Pfarrer
Stephan Buchenau,
Tel.: 0365 / 8 00 15 17
E-mail: StephanBu@web.de
vom
Hauptbahnhof zur Salvatorkirche
direkt im Stadtzentrum, oberhalb
des Marktplatzes
zu
Fuß ca. 15 min
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